09.05. - 13.05.2018: Australien

Abschied von Wanda

Heute Morgen heißt es als Erstes nach dem Frühstück für uns die Fahrt von den Blue Mountains in die Innenstadt von Sydney zum Flughafen in Angriff zu nehmen. Wir müssen unsere treue Begleiterin der letzten Tage, Wanda, an das Mietwagenunternehmen zurück geben.

Die Rückgabe geht zügig und wir warten auf den Shuttlebus zum Airport. Von dort aus haben wir gestern Online-Tickets für ein Shuttle in die Innenstadt zu unserem Hostel gebucht.

Das Ganze geht schneller als gedacht, der Shuttlebus wartet schon und der Weg bis zum Hostel ist nicht weit. Unser Zimmer ist leider noch nicht bezugsfertig, aber wir können unser Gepäck schon mal deponieren.

Die Wartezeit nutzen wir und schlendern durch den Park direkt vor der Haustür und die umliegenden Straßen. Mittlerweile melden sich unsere Mägen und wir finden bei einem kleinen Thai-Restaurant ein Plätzchen mit Blick auf die Straße.

Hier im Viertel scheint einiges los zu sein, beim Portugiesen gegenüber steht gerade eine große Schlange Menschen an, die auf ihr Essen warten. Da gucken wir nachher auch mal rüber.

Mit gut gefüllten Bäuchen, setzen wir uns anschließend noch ein Weilchen in den Alfred Park. Die Sonne scheint und wir arbeiten ein bißchen am Blog.

Beim Leute beobachten vergeht die Zeit viel schneller.

Viele Leute verbringen hier im Park ihre Mittagspause. Man sollte eigentlich denken, dass besonders viele Spatzen und kleinere Vögel diese Gelegenheit nutzen, um Essen zu stibitzen. Das ist irgendwie nicht der Fall. Stattdessen laufen überall langbeinige weiße Vögel mit langen schwarzen Schnäbeln rum und picken die Reste auf. Wir beobachten sie fasziniert, wie sie so durch die Gegend stelzen und auf Tische hüpfen. Wirklich hübsch sind sie allerdings nicht.

Wenig später beziehen wir unser Hostelzimmer, dass wir über einige verwinkelte Wege und Treppenhäuser in einer alten Villa erreichen. Die Einrichtung ist eher spärlich, aber immerhin haben wir mitten in Sydney ein ganzes Zimmer für uns und sogar ein eigenes Bad. Kleiner Luxus!

Wir legen uns ein Stündchen aufs Ohr und nutzen die Waschmaschine im Hostel. Je länger wir unterwegs sind, desto routinierter wird die tägliche Überprüfung der sauberen Wäsche. Wieviele saubere Unterhosen sind noch da und wann können wir das nächste Mal am ehesten und besten waschen? Mittlerweile kleiner Alltag.

Fast wundern wir uns, dass wir, trotzdem wir schon einige Monate unterwegs sind, noch nichts verloren oder liegen gelassen haben. Heute fehlt nach der Wäsche aber eine meiner Socken. Ausgerechnet eine von den neuen Merinosocken aus Neuseeland! Was soll's, findet sich wieder an.

Für unsere Verhältnisse relativ spät machen wir uns auf die Suche nach einem Lokal zum Abendessen. Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns für eine Kneipe, die zu dem Hotel oben drüber zu gehören scheint. Heute Abend ist Pubquiz, die Bude gerammelt voll. Wir finden einen freien Tisch im oberen Stockwerk, bekommen so vom Quiz leider nichts mit, bekommen aber ein verdammt leckeres und reichhaltiges Essen serviert.

Nach dem Essen schlafen wir fast über unserem Bier ein und entscheiden früh in die Falle zu gehen. Für morgen steht schließlich Stadtbesichtigung auf dem Programm.

Kleiner Rundgang durch die Metropole

Das Frühstück im Hostel heute Morgen haben wir schon mal verschlafen, der Tag gestern war doch anstrengender als gedacht und wir froh um den zusätzlichen Schlaf. Dann gibt es nach dem Aufstehen eben das restliche Müsli mit Milchpulver, wir sind ja Selbstversorger. Vielleicht sollten wir uns heute richtige Milch kaufen, falls das nochmal passiert. Immerhin haben wir in unserem kleinen Zimmer sogar einen eigenen Kühlschrank, das muss man ausnutzen!

Mit kleiner Verspätung machen wir uns gegen Mittag zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt. Laut Karte sollte es möglich sein quer durch drei Parks bis an den Aussichtspunkt und zur Oper zu gelangen. Das probieren wir aus und können wirklich einige Hauptstraßen vermeiden.

Durch den Alfred Park vor unserer Haustür gehen wir am Hauptbahnhof vorbei und durch eine wunderbar schattige Allee im Hyde Park.

Diesen Springbrunnen am einen Ende der Allee fand eine Schulklasse besonders witzig.

Die gackernde Hühnerschar zieht an uns vorbei und wir in die andere Richtung über die Straße zu St. Mary's Cathedral. Rund um das riesige Bauwerk haben die Platanen auch hier schon gelbe und braune Blätter, es ist mitten im Herbst, wie wir uns immer wieder erinnern müssen. Aus Deutschland erreichen uns momentan eher Berichte über einen wundervoll sonnigen Frühling.

Das Innere der Kathedrale beeindruckt uns mit seiner schieren Größe und den vielen kunstvollen Buntglasfenstern, wir bleiben aber nicht lange in diesem dunklen Gemäuer. Draußen ruft die Sonne.

Witzigerweise stehen wir keine 50 Meter weiter auf dem Vorhof der Kirche direkt vor einem Hallenbad, aus dem quiekende Kinderstimmen und Pfiffe von Schwimmtrainern kommen. Merkwürdige Konstellation.

Gleich nebendran in einem Café unter uns sitzt eine asiatische Braut in ihrem Hochzeitskleid, isst mit ihrem Bräutigam und lässt sich gleichzeitig die Haare richten.

Die schwarzlangschnabligen weißen Vögel, die wir gestern schon gesehen haben, erstaunen uns dagegen heute nicht mehr.

Die Langbeiner picken wild im Gebüsch herum, sie werden hier anscheinend nicht ganz so gut gefüttert wie im Alfred Park.

Neben dem Schwimmbad ist eine riesige Grünfläche auf einem Parkhaus, die auf unserem Weg zum Aussichtspunkt liegt. Wir brauchen einen Moment, um zu begreifen, was genau hier passiert.

Hier mitten im Zentrum von Sydney auf einem Parkhaus läuft gerade scheinbar ein Fußballspiel zweier Hobbymannschaften in der Mittagspause.

Neben einem Schiedsrichter laufen sogar zwei Linienrichter am Spielfeldrand entlang. Sieht alles sehr professionell aus, nur auf den Videobeweis scheint man zu verzichten. Kaum ist das Spiel abgepfiffen, werden die Torpfosten und das Netz abgebaut und eingesammelt und die Spieler begebennsich vermutlich zurück in ihre Büros. Für den Basketballplatz direkt neben an stehen schon die nächsten Spieler bereit.

Wir hocken uns unter einen Baum in diesem Park und schauen den Mannschaften und einem kleinen aufgeregten Pudel eine Weile zu.

Weiter vorbei am Kunstmuseum auf dem Hügel, das gerade eine Ladung Senioren ausspuckt, gehen wir in den den Botanischen Garten. Eine riesige Anlage, wie wir bald feststellen. Und anstatt nur schnurstracks durchzulaufen, bummeln wir eine Weile über die verschlungenen Wege. Die Anpflanzungen hier sind wunderschön angelegt und quer über die Welt sind alle möglichen Pflanzenarten vertreten.

Am Ende des Gartens kommen wir zu unserem eigentlichen Ziel, Mrs. Macquarie's Chair ...

... mit dem Ausblick auf Opera House und Harbour Bridge.

Scheint ein beliebter Aussichtspunkt zu sein, mit uns kommt eine ganze Busladung wild knipsender Asiaten an. Wir waren aber den entscheidenden kleinen Moment früher da und sichern uns eine Bank in der ersten Reihe mit bester Aussicht.

Ganz schön windig heute, das Wasser im Hafen ist unruhig und wir müssen unsere Sachen festhalten, damit sie nicht weg fliegen.

Da sind wir also an Sydneys weltberühmtem Opernhaus.

Von Mrs. Macquarie's Chair, dem eigentlichen Aussichtspunkt, ...

... sieht man auch die andere, alte Hafenseite.

Im alten Hafen liegt ein Navyschiff vor Anker. Generell ist heute die Militärpräsenz hoch, über uns dreht ein Hubschrauber mehrere Runden. Nach einem Rundflug zum Sightseeing über dem Hafen sieht das irgendwie nicht aus. Keine Ahnung, was das für Manöver sind.

Wir verlassen unseren windigen Ausguck ...

... und gehen mit Blick auf die Skyline der Stadt am Ufer entlang.

Den Blick vom Hafen auf die Oper haben wir eben bekommen, jetzt wollen wir uns das Bauwerk aus der Nähe angucken.

Auch im Näherkommen faszinierende Architektur.

Bei dem Wetter heute, kann man sich gut vorstellen, wie der Architekt sich die Oper als ein Gebäude mit geblähten Segeln gedacht hat.

Direkt neben der Oper ragt ein dicker Pott aus dem Wasser.

Ein riesiges Kreuzfahrtschiff liegt im Hafen.

Das Ungetüm ist höher als die Oper und alles andere rundherum wirkt unwahrscheinlich klein. Unter der Harbour Bridge passt dieser Klotz sicher nicht durch.

Schon gigantisch, aber eigentlich sind wir ja wegen der Oper da.

Die ganzen kleinen, weißen Kacheln bilden eine in der Sonne schimmernde Oberfläche.

Im Inneren stöbern wir ein bißchen durch den hauseigenen Souvenirshop und die ausliegenden Programme. Karten für die nächsten Tage gibt es noch, erfahren wir am Schalter. Wäre doch eine Überlegung wert mal in der Oper in Sydney gewesen zu sein, oder?!

Die Entscheidung wird vorerst nach hinten verschoben. Wir haben zwar spät gefrühstückt, jetzt meldet sich der Hunger aber doch wieder. Die Ecke hier ist natürlich komplett touristisch und die Restaurants direkt am Wasser unverschämt teuer.

Am Circular Quai werden wir in einem Food Temple neben der U-Bahn fündig. Hier herrscht zwar schon Feierabendstimmung und an einigen der Stände wird schon fleißig geputzt. Wir werden trotzdem fündig und die Burritos, die wir uns aussuchen, sind jetzt genau das Richtige und ziemlich lecker.

Zum Nachtisch gibt es im kleinen Café "La Renaissance" im alten Hafenviertel The Rocks zwei Kaffee und ein Éclair. Wirklich gut, das Teilchen, aber die Éclairs von unserer Lieblings-Nachbar-Konditorei in Kaiserslautern sind noch einen Tick besser. Unfairer Vergleich. ;)

Jetzt könnten wir uns eigentlich gerade ins Bett legen und ein Nickerchen halten, aber es ist kurz vor Sonnenuntergang und auf der Oper soll es eine Lightshow geben. Das würden wir doch gerne sehen und machen uns seufzend auf den Weg zurück zur Oper.

Alleine für den Sonnenuntergang hinter der Harbour Bridge hat sich der Weg schon gelohnt.

Wir suchen uns ein halbwegs geschütztes Plätzchen auf den vielen Stufen vor dem Opernhaus, das gute Sicht verspricht. Der Wind hat ganz schön aufgefrischt, seit die Sonne untergegangen ist.

Die ersten Bilder tauchen auf dem kleinen Segel auf.

Wir haben unsere eigene kleine musikalische Untermalung: Hinter uns im Wasser schaukelt und quietscht eine Anlegeplattform wie ein verrückter Wal im Wellengang.

Teilweise wissen wir gar nicht, wem wir mehr Aufmerksamkeit schenken sollen, ...

... der Lichtshow zu australischen Themen ...

... oder dem Fake-Walisch hinter uns. Zu lustig knartscht es einfach hinter uns im Wasser.

Auch, wenn es kalt und windig war, hat sich dieser kleine Abstecher gelohnt.

Für heute haben wir trotzdem genug gesehen. Mit der Bahn und den neu erstandenen Bezahlkarten für das Transportsystem in Sydney fahren wir nach Hause in unser Viertel.

Im Spar-Markt finden wir tatsächlich ein halbwegs festes Graubrot und verzichten für heute Abend ausnahmsweise auf eine zweite warme Mahlzeit.

Tisch haben wir leider keinen, aber wir sind ja mittlerweile Improvisationskünstler. Stuhl statt Tisch, Topfdeckel statt Teller, kleiner Alu-Kochtopf statt Tasse - alles gar kein Problem. Kombiniert mit Wasserkocher, Kühlschrank und unserem kleinen Gaskocher eine fast vollständige Küche.

Es geht doch nichts über ein gutes, klassisches Abendbrot!

Das Graubrot wird den Erwartungen mehr als gerecht und wir brauchen uns hinterher nur noch seitlich in unsere Betten rollen. Dann sind wir morgen wieder fit für eine zweite Runde durch die Stadt.

Stadtrundgang die Zweite

Heute wollen wir uns den Rest der Innenstadt ansehen und fahren dazu direkt mit der U-Bahn zum Circular Quai, von wo wir gestern nach Hause gefahren sind.

Die Oper zeigt sich heute noch schöner im Sonnenlicht.

Das Wetter ist besser, der Wind hat etwas nachgelassen. Durch den Hafenbereich schlendern wir erneut in Richtung The Rocks. Dort soll heute ein Food Market stattfinden, den wir uns ansehen wollen.

Auf dem Weg dorthin entdecken wir diese zwei witzigen Anlegepöppel (das ist das Fachwort dafür!).

So wirklich ein Food Market ist das, was wir finden nicht. Ein paar Geschäfte in den alten Häusern haben geöffnet und einige Essensstände sind auch aufgebaut. Hunger haben wir noch nicht und die Angebote locken uns auch nicht richtig zum Probieren.

Die riesige Stahlkonstrution der Harbour Bridge im Hintergrund fasziniert da schon eher.

Oder die alten Speicherhäuser.

Wir geraten beim Bummel durch die Straßen in eine Kathmandu-Filiale und sind wieder Mal irritiert, dass die Mitarbeiter uns nicht direkt ansprechen und Hilfe anbieten. Das läuft hier eben anders, als in Neuseeland.

Auf der einen Seite vom Geschäft rein, auf der anderen wieder raus, und wir stehen in einer der kleinen Gassen. Ein kleines Museum in einem der verbliebenen alten Häuser, das leider geschlossen hat, präsentiert das Leben der Hafenarbeiter im letzten Jahrhundert.

Uns zieht es weiter Richtung Darling Harbour, dem eigentlichen Hafen. Dazu geht es über einen Hügel, ...

... von dem man eine wunderbare Aussicht rüber zum anderen Ufer der Harbourbridge hat.

Oben stellen gerade zwei Mitarbeiter einer Eventfirma weiße Holzstühle auf, anscheinend soll hier in Kürze noch eine Hochzeit stattfinden. Schöner Ort dafür und prima Aussicht, hoffentlich hält das Wetter.

Das Observatorium gleich nebenan kann man für Feierlichkeiten mieten, wie wir ein paar Schritte weiter feststellen.

Zur anderen Hügelseite sieht man auf die Zufahrt zum Darling Harbour.

Wir steigen über eine steile Treppe den Hügel wieder runter, überqueren eine Straße und stehen mitten in einer Großbaustelle. Hier entsteht gerade ein weiterer Teil des U-Bahnnetzes. Unsere Hoffnung auf der anderen Seite der Baustelle weiter am Wasser Richtung Hafen gehen zu können, erfüllt sich leider nicht. Wir stehen am Wasser, aber weiter geht es dort nicht. Also wieder zurück.

Nach einigen Umwegen landen wir schlussendlich an der Hafenpromenade und die vielen Restaurants direkt am Wasser locken uns.

Schließlich gibt es für uns Pizza und Salat mit Ausblick auf die Touristenboote und Yachten, die an der Promenade vor Anker liegen.

Vom Hafen wollen wir heute den Rückweg zu Fuß zurücklegen. Auf dem Weg zur Town Hall kommen wir dabei an einigen Outdoor- und Fotoläden vorbei. Ein neuer Deckel für das Teleobjektiv und ein neues Camping-Buttermesser müssen her. Bei dem Einen hat der bolivianische Superkleber nach einigen Monaten doch nicht mehr gehalten und das Plastikmesser mochte ungerne zum Säubern des heißen Grills genutzt werden.

Fündig werden wir leider nicht, ...

... aber die Town Hall taucht nach einiger Zeit auf.

Ganz schön massives Bauwerk mit imposantem Glockenturm.

Der weitere Rückweg führt uns mehr durch Zufall ...

... quer durch Chinatown.

Auf einem Wühltisch an einem der Pavillons stöbern wir in Tausenden von Aufnähern nach neuen Flaggen und entdecken immer wieder lustige Motive.

Als wir aus dem Viertel raus kommen, stehen wir direkt vor dem Eingang zum Haymarket. Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen und stürzen uns in das Getümmel zwischen den Ständen.

In der Markthalle findet man fast alles.

Von Souvenirs, über Kleidung, Kostüme, Elektronikzubehör, bis zu Lebensmitteln ist alles dabei. Nur einen Objektivdeckel für die Kamera natürlich nicht. Zwischen den Obst- und Gemüseständen fühlen wir uns kurz in unsere Zeit nach Südamerika zurück versetzt. Ein herrliches Chaos an Menschen, Gerüchen, Geräuschen und Ware herrscht hier.

Für heute ist aber wirklich Schluss, kurz vor dem Hostel gehen wir in die Bar der Kette "Thomas Hotels" und nutzen ausgiebig die Happy Hour.

Das Bier schmeckt gut und die Postkarten, die wir noch in der Tasche haben, schreiben sich fast von selbst.

Der Herr Doktor bei der Arbeit. Ob die unleserliche Schrift wohl an der Brille oder doch am Bier liegt?!

Fauler Arbeitstag

Am nächsten Morgen kommen wir wieder nur langsam aus den Federn. Woran das nur liegt ? Sind die Betten so bequem ?! Die Füße freuen sich auf alle Fälle über die Ruhepause, nachdem wir die letzten beiden Tage kreuz und quer durch die Stadt marschiert sind.

Die Zeit nach dem Aufwachen verstreicht nicht ungenutzt, wir bleiben zwar liegen, dennoch wird fleißig am Blog gearbeitet. Aus den letzten Tagen in Neuseeland sind noch einige Bilder zu bearbeiten und die letzten Kapitelzeilen zu schreiben. Schreibtisch gibt es im Zimmer keinen, die umgedrehte Nachttischschublade tut's aber auch.

Ihr seht, wir lassen uns auch durch unangenehme Bedingungen nicht von unserer Blogarbeit abbringen. :)

Die Zeit vergeht so schneller als gedacht. Am Nachmittag überlegen wir gerade, was wir noch unternehmen könnten heute.

Ein Blick aus dem Fenster zeigt uns nicht wirklich gutes Wetter.

Draußen regnet es und der Wind pustet das Wasser durch die Straßen. Ungemütlich frisch ist es auch geworden.

Wir überwinden den inneren Schweinehund, ziehen unsere Regenjacken an und machen uns auf den Weg, um zumindest einzukaufen.

Ein nettes Café für ein koffeinhaltiges Heißgetränk zum Aufwärmen finden wir hier trotz intensivem Suchen nicht. Genau wie in Neuseeland schließen die Cafés hier gegen 16 Uhr am Nachmittag. Merkwürdige Sache, an die wir uns nicht so ganz gewöhnen können.

Am Ende findet sich eine gemütliche Bar nur ein paar Straßen weiter. Kaffee gibt es hier jedoch keinen, der Typ hinter dem Tresen guckt uns bei der Bestellung schief an. Na gut, dann müssen wir wohl auf frisch gezapftes Bier ausweichen. Wir sind da ja flexibel.

Aus dem geplanten Weiterarbeiten wird hier irgendwie nichts. Zu schummerig, Tisch zu unpraktisch ... Um Ausreden sind wir dabei gerade nicht verlegen.

Auf dem Heimweg wird noch der geplante Einkauf erledigt und wir entdecken einen kleinen, vertrauenswürdig aussehenden Kebabladen, der uns unser Abendessen beschert.

Ehrlich gesagt ist der Döner aber nicht wirklich zu empfehlen. Aber wir sind um eine Erfahrung reicher. Australischer Döner: Check!

Der Abend wird am Schluss länger als gedacht. Wir schreiben und bearbeiten bis weit in die Nacht hinein. Mit gutem Gefühl etwas geschafft zu haben (wir hängen mal wieder weit hinterher), machen wir gegen Morgen das Licht endlich aus.

Schlechtwetterspaziergang

Dass wir nicht früh aus den Federn kommen, versteht sich nach der Nachtaktion gestern von selbst. Ein weiterer Blick aus dem Fenster lässt uns zurück ins Kissen fallen. Gutes Wetter verpassen wir heute nicht. War es gestern Abend schon ungemütlich, dann ist das jetzt ganz eklig da draußen.

In einer kleinen Regenpause machen wir uns aber noch einmal auf in die Innenstadt, wir sind schließlich in Sydney!

Rund um die Town Hall ragen einige altehrwürdige Häuser über uns auf.

Durch Zufall und als Zufluchtsort vor dem wieder peitschenden Regen, landen wir in einer alten Einkaufszeile.

Galerie und Inneneinrichtung stammen wohl noch aus dem letzten Jahrhundert.

Alt wurde hier mit neu kombiniert. Die ganzen kleinen Läden versprühen aber allesamt einen 20er-Jahre-Charme. Viel Holz und bleiverzierte Schaufensterscheiben.

Der Regen lässt nicht nach und wir schlängeln uns unter den Vordächern der Häuser durch, bis wir in einer Buchhandlung stehen.

Wir haben beide unsere E-Book-Reader dabei, um Gewicht zu sparen, aber ab und zu ein richtiges Buch in der Hand zu halten und Papierseiten umzublättern ist schon schön.

Wir stöbern einige Zeit und setzen uns dann im oberen Stockwerk in das zugehörige Café. Bei einem dicken und unglaublich mächtigen Stück Käsekuchen und Kaffee bzw. Tee fallen uns immer wieder einzelne Teile unserer Reise ein. Schon unfassbar, was wir in so kurzer Zeit alles erlebt haben. Südafrika ist gefühlt schon Jahre her.

Und erst die ganzen kulinarischen Köstlichkeiten, die wir in den einzelnen Ländern entdeckt haben. Von Lomo saltado über Feijoada und Caipirinha in Brasilien bis zu Erdnussbutter-Marmelade-Toasts und Straußenfleisch - Wir haben viel probiert, die meisten Sachen waren lecker. Ok, Kutteln mit Schweinefüßen in Johannesburg vielleicht eher nicht, aber viele andere Gerichte landen auf einer Liste, die wir uns vornehmen später zu Hause nach zu kochen.

Schließlich machen wir uns auf den Heimweg. Es wird schon wieder dunkel und das Wetter einfach nicht besser.

Auf dem Weg zur U-Bahn-Station kommen wir an einem weiteren Denkmal für die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege vorbei.

Die Australier stehen irgendwie auf ANZAC-Memorials.

Viel gemacht haben wir heute nicht. Eigentlich wären wir gerne noch einmal in Ruhe durch den Botanischen Garten gewandert, das Wetter hat uns bei dem Plan aber einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Zwischendurch haben wir heute aber sogar einen passenden neuen Deckel für unser Teleobjektiv erstanden, also doch gar nicht so unerfolgreich der Tag heute.

Nass, aber halbwegs zufrieden geht es mit der Subway zurück in unser Viertel Surry Hills.

Für den Rest des Abends heißt es dann Sachen packen, morgen in aller Frühe geht unser Flieger nach Cairns.

Die Nudeln fürs Abendessen kochen wir heute lieber auf dem Zimmer, Thomas Erfahrung mit der Hostelküche gestern war nicht so appetitlich. Mit unserem Equipment gar kein Problem. Das Campinggas dürfen wir ja eh nicht mit ins Flugzeug nehmen und davon ist noch jede Menge zum Kochen über.

Morgen geht es also ans Great Barrier Reef, wir freuen uns schon sehr darauf und berichten Euch darüber in einem neuen Kapitel. Bis dahin heißt es aber: Licht aus, es ist schon spät!