24.04. - 28.04.2018: Australien

Einreise nach Australien

Nach vier Stunden Flug immer gen Westen landen wir spät abends in Melbourne. Diesmal können wir zur Einreise nicht die Automaten nutzen, da unsere "alten" deutschen Reisepässe schlichtweg nicht in den Leseschlitz passen wollen. Also reihen wir uns in die Schlange ein und werden von eine Beamtin durchgewinkt. Einen neuen Stempel in den Pass gibt es leider trotzdem nicht.

Während in Neuseeland ein Spürhund über das Gepäckband gesprungen ist, um (vermutlich) frisches Obst und Drogen zu erschnüffeln, werden wir in Melbourne von einem jungen Beamten an der Gepäckausgabe ziemlich ausgequetscht. Wo wir herkommen, wo wir hinfahren, was das für eine Adresse auf unserem Einreiseformular ist, wie wir reisen, ob wir Leute in Australien kennen und natürlich wie lange wir denn gedenken hier zu bleiben. Naja, vielleicht ist ihm einfach langweilig so spät am Abend. Irgendwann lässt er uns ziehen und wir steuern mit unseren Rucksäcken die Zollkontrolle an. Da wir wieder ankreuzen mussten, dass wir Lebensmittel, Fleisch (wenn auch gefriergetrocknet) und Wanderschuhe dabei haben und in den letzten Tagen sogar auf einer Farm unterwegs waren, werden wir wie in Neuseeland zum roten Ausgang gelotst.

Wir sind uns sicher wieder alles vorzeigen zu müssen, aber der Beamte beäugt uns und unseren Einreisezettel nur kritisch und fragt nach, was wir denn wohl an Fleisch dabei hätten. Als wir erklären, dass es kein frisches Fleisch ist, sondern nur eine dieser gefriergetrockneten Trekking-Nahrungsen, war es das auch schon und wir werden ohne weitere Kontrolle durchgewunken.

Irgendwie komisch, warum fragt man auf dem Einreiseformular nach Wanderschuhen, etc. und guckt sich das dann nicht an? In Neuseeland haben sie unser Zelt sogar ins "Labor" gebracht, für Australien hätten wir uns das Reinigen auch sparen können. Aber vermutlich hatten wir einfach nur Glück oder der Beamte keine Lust mehr.

Schneller als gedacht stehen wir auf australischem Boden und buchen uns ein Uber, dass uns in unsere nahegelegene Unterkunft bringen soll. Draußen neben den Taxiständen, Bushaltestellen und den Haltebuchten für Shuttle-Services gibt es sogar einen eigens gekennzeichneten Uber-Bereich! Verrückt, wir erinnern uns an Buenos Aires, als ich gebeten wurde, während der Fahrt vorne zu sitzen, damit man nicht erkennt, dass es sich um ein Uber handelt, weil es eigentlich verboten ist.

Nach kurzer Fahrt geben wir kurz nach Mitternacht den Türcode an unserem AirBnB ein und nehmen unseren Zimmerschlüssel vom Schlüsselbrett. Das wir hier jederzeit in unser Zimmer kommen, ohne jemanden mitten in der Nacht zu stören, war der Grund, warum wir die erste Nacht hier einen Zwischenstopp einlegen und erst morgen in unsere Unterkunft im Zentrum fahren. Fotos von heute gibt es daher keine.

Luxuswohnung mit Pool

Nach einer erholsamen Nacht checken wir genauso unkompliziert aus, indem wir unseren Schlüssel an den Haken hängen. Unser erstes Ziel ist ein Einkaufszentrum neben dem nächstgelegenen Bahnhof, von wo aus wir einen Zug ins Zentrum nehmen wollen. Der Fußmarsch mit unserem ganzen Gepäck zieht sich länger als erwartet immer bergauf entlang der Haupstraße. Am Einkaufszentrum angekommen ist allerdings alles geschlossen - heute ist ANZAC-Day!

Das bedeutet es laufen Paraden und Umzüge in der gesamten Stadt und damit auch: Chaos und Straßensperrungen. Unser Frühstück bestehend aus je einem halben Müsliriegel muss also noch ein wenig vorhalten, bis es was richtiges zu essen gibt.

Am Schalter im Bahnhof Broadmeadows kaufen wir die gefühlt tausendste Zahlkarte für den öffentlichen Verkehr auf unserer Reise und nehmen den nächsten Zug in die Innenstadt.

Nach einer halben Stunde Fahrt steigen wir gegen Mittag am Hauptbahnhof aus und fallen über die nächste Bäckerei her, in der wir uns ein paar Leckereien aus den Vitrinen angeln und erst einmal "früh"stücken.

Als wir anschließend aus dem Bahnhof gehen, um unsere Straßenbahnlinie zu finden, stellen wir fest, dass die gesamte Innenstadt für die ANZAC-Day-Parade abgesperrt ist und unsere Straßenbahn erst in ein paar Stunden wieder fährt. Wir könnten zwar die letzten Kilometer zur Unterkunft zu Fuß gehen, aber mit den dicken Rucksäcken vorne und hinten durch das Gedränge auf den Gehwegen zu laufen liegt uns dann doch nicht so. Also bahnen wir uns einen Weg durch die Menschen zurück in den Bahnhof und fahren ein paar Stationen weiter. Dort sind wir zwar immer noch mitten im Gedränge, aber immerhin näher an unserer Unterkunft, die leider genau neben dem ANZAC-Denkmal liegt. Als wir losgehen, kommen uns immer wieder Leute in Uniformen oder mit Musikinstrumenten engegen, die Parade ist scheinbar gerade vorüber.

So bald wir können, biegen wir von der Hauptstraße ab und nach weiteren 3 km Fußmarsch stehen wir vor dem Wohnkomplex, in dem wir die nächsten Tage verbringen werden.

Unser Gastgeber holt uns im Foyer ab und bringt uns in die Wohnung. Eigentlich vermietet das Pärchen nur ein Zimmer in ihrer Wohnung, aber als wir ankommen stehen die beiden mit gepackten Koffern vor uns. Nachdem wir uns eine Weile unterhalten haben, verabschieden sich die zwei auch schon und machen sich auf den Weg zu einer Hochzeit in Sydney am kommenden Wochenende.

Wir staunen nicht schlecht, als wir plötzlich allein...

...im Wohnzimmer der riesigen Wohnung mitten in Melbourne stehen.

Ausblick vom Balkon.

Wir richten uns häuslich ein und legen uns erst nochmal eine Runde aufs Ohr, bevor wir abends beim Thailänder um die Ecke essen gehen.

Ein Runde durch die Stadt

Am nächsten Tag schlafen wir aus und erkunden am Nachtmittag die Stadt. Nach ein paar Minuten Fußmarsch stehen wir auch schon...

...vor dem imposanten ANZAC-Denkmal, das gestern bei der Parade sicher im Zentrum des Geschehens lag.

Heute ist es hier wieder etwas ruhiger, als wir uns das Denkmal anschauen, dass an die gefallenen australischen Soldaten aus den beiden Weltkriegen erinnert.

Von oben...
...hat man einen sehr guten Ausblick...
...auf die Skyline von Melbourne.

Nach einer Weile spazieren wir durch den angrenzenden Park mit botanischem Garten zum Fluss, dem wir folgen...

...und weiterhin die Stadt bestaunen.

Über die Princes Bridge gehen wir Richtung Zentrum und schlendern durch die Straßen, bevor es bei Betty's Burger zum Abendessen gibt.

Mit vollen Bäuchen steuern wir wieder die andere Flussseite an und halten auf den nächsten Supermarkt zu, bevor wir im Sonnenuntergang unsere Wohnung erreichen.

Leider ist auch in Australien der Winter schon angekommen, zumindest was den Sonnenuntergang betrifft. Hier ist es fast noch früher dunkel als in Auckland und um spätestens 18 Uhr ist es stockfinster.

Aber da wir ja eine Luxuswohnung haben, ist im Wohnkomplex selbstverständlich neben Grillplatz, Fitnessraum und Tennisplatz auch ein eigener Pool vorhanden,...

...den wir die nächsten Tage regelmäßig für ein paar Bahnen nutzen.

Danach machen wir es uns auf dem Sofa gemütlich und schauen mal was der Gäste-Netflix-Zugang so zu bieten hat.

Mehr Daten!

Der dritte Tag in Melbourne ist gleichzeitig auch schon wieder unser letzter, bevor wir morgen erneut einen Mietwagen abholen und aus der Stadt fahren werden. Hätten wir vorher gewusst, dass wir statt einem kleinen Zimmer eine riesige Wohnung für uns allein haben (zumindest bis unsere Gastgeber wieder zurück sind), wären wir sicher noch ein paar Nächte länger geblieben.

Aber der Mietwagen ist schon gebucht, fehlt nur noch eines: eine australische SIM-Karte, damit wir auch unterwegs Internetzugang haben und unsere nächsten Unterkünfte buchen können.

Pia ist heute allerdings unmotiviert die gemütliche Wohnung zu verlassen und ich ziehe mittags alleine los. Wieder am ANZAC-Denkmal vorbei und auf die andere Flussseite, ...

...über Fußgängerbrücken durch die Parks, immer aufs Zentrum zu.

Der nächste Vodafone-Shop ist schnell gefunden und nachdem ich dem netten Mädel erkläre, was ich will, sagt sie mir nur, dass sie da was besseres hat. Statt mit den geplanten 1,5 GB Datenvolumen, habe ich nach wenigen Minuten für 25 Dollar eine neue SIM-Karte mit ganzen 18 GB mobilen Daten. Wenn man überlegt, dass wir es in den vorherigen Ländern kaum geschafft haben in einem Monat nur 1 GB zu verbrauchen, sind die langen Nächte im Zelt wohl gerettet, denn mit diesem Datenvolumen könnten wir locker jeden Abend stundenlang Filme streamen.

Ich schlendere noch ein wenig durch die Innenstadt in Richtung...

...Chinatown,...
...in dessen Zentrum sich in einer kleinen Nebengasse passenderweise das Hofbräuhaus befindet.

Nach einer riesigen Portion Nudelsuppe stapfe ich weiter Richtung Norden zum Royal Exhibition Building.

Natürlich gibt es auch hier einen enstprechenden Park um das Gebäude.

Kein Park ohne Brunnen - logisch.

Das muss man Melbourne lassen, an hübschen Parks und wunderbar gepflegten Grünflächen mangelt es dieser Stadt nicht.

Über den Campus der Uni mache ich mich wieder auf den Weg zurück und reihe mich in die Menschenmassen im freitäglichen Feierabendverkehr auf den Weg zum Hauptbahnhof ein.

Die Sonne geht auch schon langsam über der Stadt unter.

An gut gefüllten Bars vorbei, in denen Anzugträger mit ihren Kollegen das Wochenende einläuten, quere ich wieder den Fluss.

Blick von der Brücke zurück aufs Zentrum.

Pia hat den Tag über fleißig Blog geschrieben, Pläne geschmiedet und unsere Unterkunft für morgen Abend gebucht. Wir springen noch schnell eine Runde in den Pool, bevor wir erneut unsere Rucksäcke packen und uns auf die Landschaft Australiens außerhalb dieser riesigen Stadt freuen.

Aber dazu lest Ihr mehr im nächsten Eintrag