16.01. - 21.01.2018: Argentinien

Buenos Aires - La Boca und Puerto Madero

Den ersten Tag nach unserer Ankunft hier in der Hauptstadt Argentiniens haben wir damit verbracht anzukommen, via Azimo Bargeld zu besorgen (was einfacher war, als gedacht) und sind - mehr oder minder versehentlich - von der Stadtmitte zurück zu unserer Unterkunft gelaufen.

Die 4 km kamen uns gar nicht so weit vor.

Am Folgetag haben wir uns zunächst das Zentrum zur Erkundung vorgenommen.

Leider war die Plaza Mayor eine reine Baustelle....

...und auch die Casa Rosada, der Sitz des argentinischen Präsidenten, war eingezäunt.

Von diesen Balkonen haben Evita und ihr Mann Juan Péron ihre bekannten Reden gehalten.

Lediglich die Palastwache hat die Zeiten überstanden.

Im Anschluss geht es mit den gut nummerierten Bussen Richtung La Boca. In den Bus mit der falschen Nummer zu steigen ist hier schwierig, da jede Busgesellschaft die jeweilige Liniennummer mehrfach auf den Bus lackiert!

Unsere Linie 39 fährt direkt um die Ecke...

...und selbst die Kopfstützen tragen die Liniennummer - wirklich verrückt!

La Boca ist das ehemalige Hafenviertel, ....

... das bekannt für seine bunten Häuser aus dem Blech der alten Schiffe ist.

Zugegeben, viele Ecken hier sind sehr touristisch angelegt, ....

.... aber wir genießen einfach mit mittlerweile dreckigen Schuhen....

.... die vielen bunten Farben.

Und andere Kuriositäten.

Hunde tragen hier anscheinend Hut und Hose...

Außerdem konnten wir noch ein paar Leuten bei der Arbeit über die Schulter schauen.

Graffiti sind in der ganzen Stadt sehr verbreitet und oft gut gemacht.

Und Tangotänzer führen in vielen Restaurants....

... ihr beeindruckendes Können vor.

Allgegenwärtig sind hier im ganzen Viertel die Farben blau und gelb vom lokalen Fußballverein La Boca, die im ebenfalls blau-gelben Stadion, der berühmten Bombonera (der Pralinenschachtel), direkt um die Ecke spielen. Rein äußerlich machte das Stadion für uns eher wenig her, zu einem Fußballspiel mit bestimmt großartiger Atmosphäre, haben wir es leider nicht geschafft. Aber in Argentinien regiert ganz klar König Fußball - unser Gastgeber hat uns direkt zu Beginn erklärt, dass er nicht über Fußball spricht, um unsere Freundschaft nicht zu gefährden.

Außerhalb der touristischen Ecken ist La Boca immer noch ein eher ärmeres Viertel, wie man hier auch an vielen Häusern sieht.

Wir nehmen den Bus zurück in's Microcentro und bummeln noch ein wenig durch Puerto Madero.

Es wirkt ein bisschen wie die Hafencity in Hamburg.

Die berühmte Brücke Puente de la Mujer.

Den Abend lassen wir bei super leckeren Empanadas und Rotwein mit unseren Schweizer Freunden ausklingen.

Sonnenuntergang über der riesigen Stadt von der genialen Dachterrasse aus.

Es war ein schöner Abend bei Euch !

Buenos Aires - Palermo

Am nachfolgenden Tag brauchen wir morgens doch eine Weile, bis wir uns von unserem sehr gemütlichen und großen Bett verabschieden können und uns auf den Weg Richtung Palermo machen.

Dieser Stadtteil ist für seine italienischen Einflüsse und die Vielzahl an Graffitis bekannt, die wir uns gerne ansehen würden. In der Nähe der Busstation und der Plaza Italia genießen wir erst einmal die Flora, eingeteilt in die unterschiedlichen Kontinente.

Im Gegensatz zu Zuhause grünt und blüht hier alles.

Einen kleinen Fußmarsch später sind wir dann auch im eigentlichen Zentrum des Viertels angekommen und finden die ersten Graffitis.

Die Affen von Nicaragua.

Unkonventionell - Die Höhle der Klauen.

Für eine geführte Graffiti-Tour, die hier von verschiedenen Agenturen angeboten wird, können wir uns, auch aufgrund des Preises, nicht entscheiden. Also suchen wir weiter....

... und finden ....

.... doch noch einiges.

Am Ende siegt doch mal wieder der Hunger und wir finden ein nettes (sehr hellblau und rosanes Lokal) direkt an einer Kreuzung. Da hier eh niemand auf dem Kopfsteinpflaster allzu schnell fahren kann und die herumstreunenden Hunde und Touristen den Verkehr noch weiter beruhigen, ist das auch ganz angenehm zum Sitzen.

Wir bestellen das lokale Bier - Quilmes gibt es hier eigentlich überall.

Oettinger komischerweise in diesem Laden auch.

Wir sind einige der Wenigen, die um diese Uhrzeit (es ist etwa 20 Uhr) schon essen. Die Argentinier denken erst so rund um 21 Uhr an's Abendessen. Bis das Dinner vorbei ist, kann es also durchaus Mitternacht werden.

Diese Dame sah uns beim Essen zu.

Wir können uns an diese Gewohnheit immer noch nicht anpassen und tigern irgendwann Richtung Bus und nach Hause.

Durch eine der vielen Platanenalleen.

Im Gegensatz zu Brasilien finden wir hier neben den eher neueren Autos (natürlich wieder viele von Volkswagen) viele alte Autos. Alte VW-Busse gibt es hier aber nicht ganz so oft wie in Brasilien.

Einige ältere Herrschaften am Straßenrand.

Für morgen Vormittag haben wir uns eine Free walking tour in der Stadtmitte vorgenommen, also heißt es für heute "Ab in die Falle".

Buenos Aires - Centro und Recoleta

Quer durch die Stadt geht es heute morgen von unserer U-Bahnstation Dorrego aus.

Viele Stationen quer durch die Stadt sind von Künstlern verschönert worden.

Angekommen am Startpunkt unserer Stadttour, stellen wir fest, dass noch einige Andere auf die selbe Idee gekommen sind wie wir an einem Samstag die Stadt zu besichtigen. Nach der Einführung werden wir aufgeteilt in eine kleine, niedliche spanischsprachige und eine ziemlich große (ca. 50 Personen) Gruppe, die die Tour auf Englisch hört. Leider sind unsere Spanischkenntnisse nicht gut genug, als dass wir uns der kleineren Truppe anschließen könnten. Also folgen wir unserem Herdeninstinkt und tappen hinterher.

Los geht es vor dem altehrwürdigen Teatro Colón, ehemals das größte Opernhaus der Welt.

Drei Architekten hat es nacheinander zu seiner Fertigstellung gebraucht.

Neben dem obersten nationalen Gerichtshof hat man am Platz von Lavalle (einer der vielen großen Argentinier) versucht ein neues Bürogebäude mit einer alten Fassade bzw. einem alten Ecktürmchen zu kombinieren.

Wie wir finden hat das einigermaßen gut funktioniert.

Es geht quer durch die Stadt an den verschiedensten Gebäuden und Denkmälern vorbei und an einigen Stellen hat man durchaus das Gefühl in einer südamerikanischen Version von Paris zu sein, zumindestens was einige alte Häuser angeht.

Statue von San Martín, der noch heute als der Befreier Südamerikas von den Kolonialmächten gefeiert wird.

Eine Synagoge, an der wir vorbei kamen ist nach dem Vorbild der Synagoge in Essen gebaut. Dies und noch viele andere witzige und wissenwerte Details und Geschichten erzählt uns unsere Stadtführerin.

Nein, dass ist nicht der Big Ben.

Aber er sieht ähnlich aus, da er ein Geschenk der Engländer an die Stadt Buenos Aires ist. Netterweise ist die Gedenktafel mit einem Monument zum Gedenken an die im Falkland-Krieg gefallenen argentinischen Soldaten direkt gegenüber aufgestellt worden.

Diese hübsche Kirche ist kaum noch von der Straße zu sehen.

Eine Patriarchin der Stadt hat sie zu ihrem Seelenheil erbauen und sich hier beisetzen lassen. Die verschmähte Schwiergertochter in spe hat später das erste Hochhaus von Buenos Aires direkt davor setzen lassen, sodass man auf die Kirche nur noch durch Zufall oder Ortskenntnis stößt.

Im gut betuchten Recoleta sind noch einige Fassaden und Gebäude gut erhalten.

Wären die Palmen nicht, wäre man vielleicht doch in Paris ?

Wir queren auch die Avenida 9 de Julio, die kurzzeitig breiteste Prachtstraße der Welt (Wieder ein Superlativ!) mit über 100 Metern Breite. Mitten auf ihr und von Weitem sichtbar der Obelisk, eines der Wahrzeichen von Buenos Aires. Hier stand früher eine Kirche, auf deren Turm erstmals die argentinische Flagge gehisst wurde.

Der Obelisk mitten auf der Avenida des 9. Juli.

Schlussendlich landen wir am Ende unserer Tour auf dem berühmten Friedhof La Recoleta, auf dem viele hochrangige Persönlichkeiten und argentinische Präsidenten ihre letzte Ruhestätte haben.

Davor stehen einige beeindruckend große Bäume, die einen Durchmesser von vielleicht 25 Metern sicherlich erreichen.

Die riesigen, herabhängenden Äste sind so schwer, dass sie abgestützt werden müssen.

Nun aber zu La Recoleta:

Schon der Eingangsbereich mit der Kirche ist beeindruckend.

Angesichts dieser riesigen Mausoleen kommt man sich sehr klein vor.

Inmitten des ganzen Marmors finden wir irgendwann auch das Grab der Familie Duarte, Evitas letzter Ruhestätte nach einer langen Reise.

Auch heute noch Pilgerstätte für Viele.

Überall Marmor und luxuriöse Grabstellen, an einigen Stellen sind allerdings die Särge nur in kleinen Grabkammern direkt übereinander gestapelt und mit einer Platte verschlossen.

Oder die Platte fehlt und Tauben wohnen oder Büsche wachsen dort.

Es wirkt, als wäre man in einer eigenen Stadt in der Stadt.

.... Einer Stadt der berühmten Toten.

Irgendwann sind wir von den ganzen Eindrücken des Tages ziemlich geplättet und erholen uns erstmal in und bei einem guten argentinischen Café.

Eigentlich war danach auch der Weg nach Hause geplant, wir landen aber vorerst noch in einem als Buchladen umgebauten Theater.

Hier vertrödeln wir zwischen den Regalen doch noch einige Zeit.

Auch der weitere Heimweg zögert sich noch etwas hinaus, da wir auf einige wirklich schöne bzw. gut gemachte Graffitis treffen.

So z.B. dieses von der Malerin Frida Kahlo....

... oder diese interessante Mauer am Mercado de Pulgas.

Tja, der Mercado de Pulgas, eine Art Flohmarkt, auch hierdurch legen wir noch einen kleinen Streifzug ein.

Vom Holzstuhl.....

.... bis zum Bilderrahmen oder Kopfteil vom Bett findet man hier alles mögliche.

Zur Belohnung des langen Tages gönnen wir uns traditionell argentinisches Essen und lokales Bier im netten kleinen Restaurant bei uns um die Ecke.

Das Steak war wirklich gut!

Mit vollem Bauch und vielen Eindrücken vom Tag fallen wir in die Koje. Morgen früh geht es auf den Markt in San Telmo.

Buenos Aires - San Telmo

Dieser Stadtteil ist bekannt für seine Tangoshows rund um die Plaza Dorrego und den wöchentlichen Sonntagsmarkt - und genau da wollen wir hin.

Hier gibt es eigentlich alles,...

...von Obst und Gemüse...

...bis zum Flohmarkt-Krimskrams.

Außerdem Tischdecken, Bettlaken, Souvenirs und so weiter und so fort. Wir streunen ein wenig durch die Gassen und lassen uns treiben.

Vorbei an der alten Kirche aus Kolonialzeiten.

Ganz schön viel los hier.

Bis wir irgendwann eine Pause brauchen und uns bei einem netten älteren Herrn zu einem Kaffee hinsetzen.

Hier lässt es sich gut ausruhen.

Als wir weiterziehen entdecken wir auch einen Puppenspieler, der hier mit seiner Marionette kleine Theaterstücke aufführt und sich redlich Mühe gibt das Publikum zu unterhalten.

Oh je, Absturz von der Bühne !

Ein letzter Streifzug durch die Gassen...

...und dann geht es mit dem Bus, u.a. unserer guten Line 39, zurück nach Hause - Es ist später geworden, als gedacht. Dabei müssen wir morgen fit sein für unseren Ausflug nach Uruguay !